Donnerstag, Oktober 23, 2008

Jilong

Hallo meine treuen Leser....
Es hat sich mal wieder ein bisschen Stoff angesammelt, mit dem sich der Blog füllen lässt. Wohlan!

Letztes Wochenende packte uns mal wieder das Ausflusgfieber und wir beschlossen einen Ausflug ins nahe Jilong. Eine meiner Klassenkameradinnen wohnt dort und so fragte ich sie am letzten Freitag direkt nach einer Wegbeschreibung. Sie zeigte mir auf einer kleinen Karte die Bushaltestelle, wo der Bus nach Jilong abfährt und ich war mir sicher, es einfach finden zu können. Am Samstag also machten Clemens und ich uns auf zum Da-an Forest Park, bei dem in der Nähe die Bushaltestelle sein sollte. Sie war jedoch nicht zu sehen, was aber nicht zuletzt daran liegt, dass viele Bushaltestellen einfach nur durch ein winziges, in der Gegend rumstehendes Schild gekennzeichnet sind, das leider nur zu häufig von Bäumen oder Laternenpfählen verdeckt wird...
Wir also erstmal Leute gefragt, die uns alle in eine Richtung wiesen...eine sonnenbeschienene Straße entlang. Nachdem wir jedoch fast eine Viertelstunde in brütender Hitze in diese Richtung gegangen waren und die nächsten Leute, die wir ansprachen, meinten, das dieser Ort, den wir suchen, vollkommen woanders war, beschlossen wir, erstmal zurück zu gehen. Der Forest Park ist ziemlich groß und wie wir so ratlos herumstanden, meinte Clemens plötzlich, dass die Haltestelle ja auch auf der anderen Seite des Parks in der gleichen Himmelsrichtung (ich war mir zumindest über die Richtung sicher!) sein könnte. Und kurz bevor wir bereit waren, die Suche aufzugeben, fanden wir doch tatsächlich die Haltestelle...direkt um die Ecke....nur eben auf der anderen Seite, was auf der kleinen Karte meiner Mitschülerin nicht ersichtlich gewesen war....
Wie auch immer, es war zwar schon Nachmittag geworden, aber da die Fahrt nach Jilong nur ca. 45 Minuten dauerte, stiegen wir trotzdem noch ein und erfreuten uns erstmal an der Klimaanlage in dem Bus :-)
Jilong ist eine kleine Hafenstadt nordöstlich von Taipeh und der Hauptgrund, warum ich dahin wollte, war, dass ich endlich mal wieder die Küste und das Meer sehen wollte. An der Bahnstation in Jilong erwartete uns dann erstmal nur das Hafenbecken, was aber auch schon ganz nett war, vor allem die salzige Meeresluft :-)
Als erstes holten wir uns im Tourismusbüro eine Karte, die auch einige Sehenswürdigkeiten pries. Wir entschieden uns für eine Grotte und da wir nach der langen Busfahrt nicht gleich wieder Bus fahren wollten, stapften wir erstmal zu Fuß durch die Hafengegend in Richtung unseres Ziels. Da die Gegend aber zunehmend unattraktiver wurde, hielten wir schließlich ein Taxi an, das uns direkt zur Grotte fuhr. Die Grotte an sich war leider größtenteils mit Neonlampen beleuchtet, sodass auch die kleinen Schreine darin nicht wirklich Atmosphäre bringen konnten, doch neben der Grotte führte eine Treppe den Berg hoch. Da wir nun schon mal da waren und auch nichts Interessantes sonst in der Gegend war, stiegen wir also in leichtem Nieselregen (eben war es doch noch sonnig gewesen), den Berg hoch, wo uns ein paar kleine Schreine und Tempel und ein schöner Ausblick über Jilong und die Küste erwartete. Leider hatte der kurze Nieselregenschauer ein bisschen was zur Luftfeuchtigkeit beigetragen, sodass uns der Schweiß nur so runterlief, als wir wieder unten waren. Wir nahmen also den Bus zurück und fuhren als nächstes zur einer kleinen Halbinsel vor Jilong, der sogenannten "Friedensinsel". An einigen Fischrestaurants vorbei erreichten wir schließlich einen in der Touristenkarte erwähnten Park, sprich Natur mit einem Häuschen, in dem einem 40 Yuan (ca. 1 Euro) Eintritt abgenommen werden, um das Meer sehen zu können (es war hinter Felsen verborgen). Aber wegen dem Meer waren wir nunmal gekommen und so wanderten wir durch einen erstaunlich grünen Pfad zwischen den Felsen hindurch zum Meer hinunter, wo einen eine wirklich beeindruckende, vom Meer ausgewaschene Felslandschaft erwartete (in der Touristenkarte beschrieben als: "...dort können sie dann auch Erosion beobachten"). Dass das Ganze wohl früher mal ein Freizeitpark gewesen war, erkannte man lediglich an einem gepflasterten Weg, der durch die skurrilen Felsengebilde führte. Wie viele andere Menschen kletterten auch wir irgendwann auf den Felsen herum, machten Fotos und genossen die angenehm frische Luft. Die aufziehenden Gewitterwolken drängten uns dann schließlich zum Weitergehen und so kamen wir nach einer Weile am anderen Eingang des Parks an, der sichtlich verfallen war. Offensichtlich war das Ganze mal groß aufgezogen worden und dann nicht angenommen worden. Einige freundliche Menschen, die am Eingang standen und auf Plastikstühlen saßen (Pförtner? Man weiß es nicht) erklärten uns dann noch den Weg zur nächsten Bushaltestelle und da es langsam dunkel wurde und unsere Füße wehtaten, beschlossen wir, uns auf den Heimweg zu machen. Wieder am Hafen angekommen, kauften wir uns noch etwas zu essen und dann kam auch schon bald der Bus, der uns zurück nach Taipeh brachte (diesmal sogar auf dem direkten Weg! Erstaunlich....).
Jilong an sich ist nicht arg sehenswert, also zumindest liegen die Sehenswürdigkeiten relativ weit auseinander, aber die Felsformationen an der Küste waren echt beeindruckend!
Den Sonntag verbachten wir dann mit Putzen und Ausruhen...muss auch mal sein.

Weitere Fotos folgen, aber ich muss jetzt leider ins Bett :-)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ihr bekommt ja richtig was zu sehen...
Auf die Fotos von der Felsenformation freue ich mich schon.
Ich glaube das sollten wir für unseren Besuch vormerken.
Schöne Grüße Christoph